Kraniofaziale Orthopädie – bei Problemen im Kiefergelenk
Nicht selten wirken im Gebiss Kräfte von mehreren hundert Kilo. Vergleicht man das Kausystem mit einer Türe, so gibt es hier prinzipiell die gleichen, wenn auch deutlich einfacheren Grundsysteme: Zwei Gelenke, ein Türblatt (Muskulatur) und ein Türschloss (Zahnreihen). Je harmonischer diese Strukturen zusammenspielen, umso einwandfreier wird auch die Türe (Kausystem) funktionieren. Bei Fehlfunktionen im Zusammenspiel der Kiefergelenke, der Kaumuskulatur und der Zähne ist es daher nicht verwunderlich, wenn es zu Beschwerden kommen kann.
Viele Patientinnen und Patienten kommen zu uns mit Problemen bei der Mundöffnung/Mundschluss, mit Gelenksgeräuschen (bis hin zum Tinnitus), mit immer wieder auftretenden Absplitterungen an den Zähnen/Zahnersatz oder auf Überweisung vom HNO-Arzt, der keine Auffälligkeiten an den Ohren finden kann.
Im Rahmen der kraniofazialen Orthopädie nach Prof. Dr. Wühr untersuchen wir dies mittels instrumenteller Funktionsanalyse. Mithilfe solcher Maßnahmen wird das Zusammenspiel der Kiefergelenke, der Kaumuskulatur und der Zähne auf Harmonie untersucht. Weiteren starken Einfluss auf dieses Funktionssystem nimmt die Haltung im Bereich des Halses, der Halswirbelsäule und des Hinterhauptes, um nur die wichtigsten Bereiche zu nennen.
Den vermeintlich einfachsten Einfluss kann man auf die Kaumuskulatur nehmen. Meist arbeiten wir hier eng mit speziell ausgebildeten Physiotherapeuten in und um Regensburg zusammen. Durch manuelle Therapie und osteopathische Behandlungen können viele derartige Probleme gelindert oder gelöst werden. Zusätzlich kann eine optometrische Vermessung bei einem Optiker oder Augenarzt wertvolle Hinweise bringen. Die Kiefergelenke selbst können meist indirekt durch sog. Aufbiss-Schienen beeinflusst werden.
Die Zähne stehen am Ende dieser Funktionskette. Korrekturen in gesunder Zahnhartsubstanz sollten nur nach genauester Diagnostik durchgeführt werden, da solche Maßnahmen nicht rückgängig gemacht werden können und dort auch hohe Behandlungskosten anfallen. Leider übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen bei derartigen Behandlungen nach unserer Erfahrung keine Kosten.
https://verlag-systemische-medizin.de/
Schienentherapie
Schienentherapie: es gibt diverse Arten von Aufbissbehelfen (Schienen). Die wichtigsten sind Knirscherschienen (Schutzschienen, =reine Symptombehandlung), Positionierungsschienen (der Biss wird in eine therapeutische Position gebracht) und Relaxierungschienen (muskuläre Entspannung durch Bisssperrung)
https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/083-027.html
Schnarchschienen
Schnarchschienen: solche Schienen bestehen aus 2 Teilen, welche die Position des Unterkiefers etwas nach vorne bringen und so das Gaumensegel spannen (Protrusionsschienen). Hierzu müssen allerdings ein paar Voraussetzungen im Gebiss der Patienten gegeben sein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Protrusionsschiene